Unerfüllter Kinderwunsch
Ursachen für den unerfüllten Kinderwunsch
bei Männern
1. Unzureichende Samenqualität
2. Verschlossene Samenleiter
3. Fehlen der Samen (Azoospermie)
4. Genetische Erkrankungen
5. Bösartige Erkrankungen
1. Unzureichende Samenqualität
Zur Befruchtung einer Eizelle sind viele Millionen beweglicher Samenzellen (Spermiogramm) notwendig. Von diesen erreichen jedoch nur wenige den Eileiter. Die Eizelle muss im Eileiter von mehreren 100 Samenzellen umgeben sein, um befruchtet zu werden. Wenn also zu wenig bewegliche Spermien vorhanden sind, kann es zu keiner Befruchtung (Fertilisierung) kommen. Die Ursache dafür ist selten durch einen Hormon - Mangel allein begründet. Meist handelt es sich um Störungen im Hoden selbst, welche sich nicht so leicht behandeln lassen. Zur Diagnostik sind spezielle Untersuchungen erforderlich. Mit Hilfe von Spurenelementen und Vitaminen, oder durch Hormongaben kann versucht werden, die Anzahl und/oder Qualität der Samenzellen zu erhöhen.
2. Verschlossene Samenleiter
Verursacht durch genetische Erkrankungen (Zystische Fibrose / Mukoviszidose), nach Entzündungen, nach Operationen / Sterilisationen oder Verletzungen kann es sein, dass die Samenleiter verschlossen sind. Hier können mit Hilfe der TESA / TESE die erforderlichen Samen direkt aus dem Hoden gewonnen werden. Einer der Pioniere auf diesem Gebiet, Dr. Pierre Vanderzwalmen. Ihm ist es u.a. zu verdanken, dass durch labortechnische Aufarbeitung von Samen, direkt aus dem Hoden entnommen (weltweit erste erfolgreiche TESE 1993), Kinder gezeugt werden können.
3. Fehlen der Samen (Azoospermie)
Nach bösartigen Erkrankungen, die mit teilweiser Entfernung der Hoden sowie anschließender Chemotherapie / Bestrahlung behandelt wurden, kann die Samenproduktion vollständig zum Erliegen kommen. Wenn hier primär Samen tiefgefroren wurden, können diese zur Befruchtung von Eizellen (Fertilisierung) später verwendet werden. Auch spontan vorkommend oder durch genetische Erkrankungen bedingt kann es sein, dass keine Samenproduktion (Spermatogenese) stattfindet. Hier hilft nur eine Samenspende. In bestimmten Fällen kann Samen nach Biopsie im Hoden (TESE) gefunden werden.
4. Genetische Erkrankungen
Genetische Störungen können im Menschen teils schwerwiegende Erkrankungen auslösen und sich negativ auf unsere Fruchtbarkeit auswirken. Dies kann z.B. zu Beeinträchtigungen der Fortpflanzungsorgane, bis hin zu Fehlgeburten führen. Besonders für jene Paare, die bereits einige Rückschläge hinnehmen mussten und versuchen mit medizinischer Hilfe schwanger zu werden, kann ggf. die Verknüpfung von Reproduktionsmedizin und Genetik zur Erfüllung ihres Kinderwunsches beitragen (mehr Infos).
5. Bösartige Erkrankungen
Patienten mit bösartigen Erkrankungen benötigen individuelle Therapien, z.B. radikale Operationen und/oder Chemotherapien und/oder Bestrahlungen. Alle diese Behandlungen können eine andauernde Unfruchtbarkeit bewirken, da dadurch die Produktion von Samenzellen im Hoden oft unwiederbringlich gestört wird. Um die Fortpflanzungsfähigkeit zu erhalten, gibt es das Tiefgefrieren von Hodengewebe oder von Samen nach Ejakulation. Bei späterem Kinderwunsch können diese mit den Eizellen der Partnerin mittels der IVF/ICSI/IMSI Technik befruchtet werden. Unsere Zentren beschäftigen sich schon seit vielen Jahren sehr intensiv mit den Techniken des Tiefgefrierens (siehe "Kryokonservierung").
Spermiogramm
im IVF-Zentrum
Das Spermiogramm ermöglicht einen wichtigen Überblick zur Qualität der Spermien des Mannes und spielt sowohl für die Therapieplanung, als auch während der Behandlung eine Rolle. Deshalb bieten wir in unseren IVF-Zentren eigens dafür entwickelte Varianten mit molekularbiologischen Detailanalysen an.